AD(H)S Symptomatik

Kein anderer Verdacht auf eine Störung bzw. Verhaltensauffälligkeit im Kindes- und Jugendalter ist heute so prominent wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, mit- und ohne Hyperaktivität.

Vor ca. 20 Jahren trat das Syndrom mehr und mehr in die öffentliche Diskussion und ist zurzeit besonders im Kontext von Schule und Lernen nicht mehr wegzudenken.

Oftmals werden jedoch Medikamente vorschnell eingesetzt und das ist besorgniserregend! 

Medikamente immer als letzte Möglichkeit

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie empfiehlt zur Behandlung des AD(H)S eine multimodale Therapie, die vorzugsweise aus folgenden Elementen besteht:

 

  1. Aufklärung und Beratung von Patienten, Eltern und Lehrpersonal
  2. Elterntraining und Interventionen in der Familie einschließlich Familientherapie
  3. Intervention im Kindergarten/in der Schule
  4. Kognitive Therapie des Kindes/Jugendlichen
  5. Medikamentöse Therapie

 

Je nach Alter des Kindes, seiner Lebenssituation und dem Schweregrad seiner Verhaltensauffälligkeiten werden verschiedene Behandlungsbausteine eingesetzt, die eine Medikation zwar nicht ausschließen,

jedoch als letzte Möglichkeit betrachten.

Wann immer möglich sollen verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen im Vordergrund stehen.

Silencer-Methode für Kinder mit AD(H)S

Sanfte Selbsthilfe und behutsame Therapeutische Begleitung

Ich empfehle als ergänzende Maßnahme das Training mit der Silencer®-Methode. Bei der Entwicklung der Übungen und der Perlenkette wurde insbesondere an die Kinder und Jugendlichen in der Schule gedacht, denn sie sollten etwas haben, was immer bei ihnen ist, ihnen hilft und trotzdem nicht stigmatisiert.

 

Die Silencer®-Methode besteht aus Psychoedukation, Perlenkette (die als schmückendes Armband getragen werden kann) und konkreten Übungen. Während der Entwicklung wurde Kindern mit AD(H)S Symptomatik einige Übungen gezeigt, um zu sehen, wie Sie darauf reagieren würden. Erstaunlicherweise wussten die Kinder sofort, worum es geht und ein Junge sagte sofort: 

 

„Ich weiß, was Du da hast, Frau Trappmann!

Das ist eine Fummelkette, damit ich besser aufpassen kann!“

Stimmen der Kinder

Silencer für Kinder mit AD(H)S Symptomatik
  • „Ich finde die Übungen gut, weil ich mich danach besser konzentrieren kann.“ (Junge, 12 Jahre)
  • „Ich finde die Übungen gut, weil es mir danach besser geht.“ (Junge, 12 Jahre)
  • „Mir helfen die Übungen, weil ich dadurch ruhiger werde. Mein Herz ist danach so leicht.“ (Junge, 7 Jahre)
  • „Die Silencer-Übungen finde ich gut, weil dann der „Störgeist“ aus meinem Kopf verschwindet.“ (Mädchen, 8 Jahre)
  • „Ich bin nach den Übungen entspannter und kann abends besser einschlafen.“ (Junge, 9 Jahre)

Wann kann man überhaupt von AD(H)S sprechen?

Von ADHS (Zappelphilipp) wird gesprochen, wenn Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität vor dem siebten Lebensjahr auftreten, auffällig erscheinen und immer vorhanden sind.

Von ADS (Träumerchen = ohne „H“) wird gesprochen, wenn Beeinträchtigungen der Konzentration und Daueraufmerksamkeit im Vordergrund stehen und anstatt der Hyperaktivität das genaue Gegenteil, nämlich eine Hypoaktivität zu beobachten ist.

Während in Fachkreisen zu Anfang davon ausgegangen worden ist, dass sich AD(H)S mit zunehmendem Alter „herauswächst“, erkennt man heute die Störung auch im Erwachsenenalter an.

So wirkt das Training der Aufmerksamkeit

AD(H)S "eingeschaltet"

 

Bei "eingeschaltetem" AD(H)S ist die Wahrnehmung breit und die Aufmerksamkeit, die als eingebaute Filterfunktion des Gehirns wirkt, hat nur geringe Wirkung.

Viele Reize strömen von allen Seiten ein.

AD(H)S "ausgeschaltet"

 

Bei "ausgeschaltetem" AD(H)S ist die Wahrnehmung schmal und die Aufmerksamkeit bzw. Konzentration/Fokussierung hoch. Das Gehirn filtert automatisch und vieles wird ausgeblendet.

Dies kann bis zum Hyperfokus gesteigert werden.


Welche Übungen sind besonders geeignet?

 Je nach Ausprägung der Problematiken setzen die Silencer® Übungen in folgenden Bereichen an:

 

  • zur Verbesserung der Konzentration und Daueraufmerksamkeit durch Schulung der Wahrnehmung (Übungen 1-6 im Buch)
  • durch feinmotorische Übungen (Übung 31)
  • zur Impulskontrolle durch Atemübungen und ergänzende Empfehlungen (Übung 9, 30)
  • zur Motivation durch intrinsische Selbststeuerung (Übung 39 und ein Bild/eine Situation suchen, die von hoher Motivation gekennzeichnet ist und bei jeder Perle in diese Art Phantasiereise hineingehen, um Grundstimmung sich ausbreiten zu lassen und auf die bestehenden Situation (z.B. langweiliger Unterricht/kein Bock) zu übertragen)  
  • zur Stressreduktion durch Abfangen emotionaler Spitzen (Übung 14, ggf. 15)
  • durch „Ruhe im Gehirn“ und dem Lernen eines Zustandes hoher Synchronisation (Übung 35 SUD Test, 32)
  • zum Schutz vor Reizüberflutung durch Anker (Grundübungen 1-6 und Übung 28 mit speziellen Affirmationen als Anker) 

Alle Übungen finden Sie im Buch Perlen der Stille. Die innere Mitte wiederfinden mit der Silencer®-Methode

Meine Herzensangelegenheit: Machen wir die Welt ein wenig silenter!

"Ich wünsche mir in jeder Stadt, in jeder Einrichtung, für jede Schule, für jeden Kindergarten und in jeder Praxis Silencer®-Trainer und Orte der Stille. Zum Wohl unserer Kinder, aber auch für uns selbst. 

Schauen Sie sich unser unser Weiterbildungsangebot (ab April/Mai 2018) an, denn Ruhe und Stille werden gebraucht! Davon bin ich fest überzeugt und dafür schlägt mein Herz."

-Birgit Trappmann, (M.A.)-